Ja, warum denn eigentlich nicht? Da die Blogtexte insbesondere im letzten halben Jahr für mich extrem wichtig geworden sind, ich auch privat schreibe seitdem ich das Alphabet beherrsche und auch beruflich in die Richtung "Geld-durchs-Aneinanderreihen-von-Buchstaben-verdienen" strebe (Journalistik-Studium ahoi!) liegt wohl kaum ein Posting-Thema näher.
Wieso, weshalb, warum eigentlich das Schreiben?/ "Papier, Tesafilm und Stifte - das waren die Utensilien, mit denen man mein Kindergarten-Ich für Stunden beschäftigen und zufriedenstellen konnte. Gefüllt wurden diese selbstgemachten Heftchen mit selbstgemalten Bildern, ehe in der Grundschule dann kritzelige, verwischte Linkshänder-Buchstaben dazukamen. Mit den Jahren verschwanden die Bilder - Papier, Tesafilm und Stifte waren ebenfalls nicht mehr notwendig - ich begann Worddokumente mit Worten zu füllen."
So kam es zum Schreiben - und es kam auch dazu, dass es blieb. Warum? Nach anderthalb Gläsern Wein äußere ich gerne die These, dass Menschen eigentlich nur schreiben, weil sie sich machtlos fühlen: Winzige Wesen auf einer endlosen Erde, die sich nicht damit abfinden wollen, dass sie nichts ändern können. Wer schreibt, wird zum Schöpfer. Zum Bestimmer. Zum Weltveränderer.
Und das bin ich gerne: Insbesondere, wenn ich es mir dabei mit einer Tasse Tee und guter Musik auf Sofa oder Bett gemütlich machen kann: Den Globus anknipsen und die tatsächliche Welt ausblenden.
Schreiberalltag: Textskizze trifft Grübelgesicht
Meine Schreibroutine // Seit Ende September 2012 (hurra, bald feiern wir Einjähriges!) schreibe ich an etwas, was ich sowohl schriftsprachlich als auch mündlich mit der Gänsefüßchen-Geste versehe: einem "Roman". Es ist nicht der erste - in meiner Jugend war ich wirklich eifrig dabei, Schriftstücke zu produzieren, die mich heutzutage einerseits prächtig amüsieren, andererseits aber auch zum Fremdschämen animieren. Dennoch bin ich dankbar, noch all die Texte aus meiner Jugend zu besitzen, denn wenn ich sie an verregneten Sonntagen im Bett lese, lese ich nicht nur ziemlich unausgereifte Geschichten, sondern auch meinen eigenen Reifungsprozess heraus - zwischen den Zeilen.
Zurück zu den Zeilen, die mein gegenwärtiges Schaffen bestimmen. Die Idee für mein Romanprojekt spukte mir in groben Zügen schon ein Jahr zuvor im Kopf herum, gelegentlich schrieb ich 2 bis 3 Seiten, verlor dann den (roten) Faden und glaubte letztlich nicht daran, die Idee noch verwirklichen zu können, obwohl die Charaktere in meinem Kopf so lebendig und allgegenwärtig schienen. Irgendwann gelang mir der Absprung, ich riss mich von Unproduktivität und Bedenken los, hörte "X&Y" von Coldplay in Dauerschleife und siehe da: Mittlerweile habe ich gut 120 Seiten zusammen.
Rechenkünstler bemerken: Ich bin niemand der Seiten en masse füllen kann. Auf die Frage, wie viel ich wöchentlich schreibe, kann ich nur ratlos den Mund verziehen: zwischen null Zeilen und zehn Seiten - halb durchschriebenen Nächten und Tagen, an denen ich nicht einmal eine halbe Minute finden kann, um an Handlung und Charakteren zu feilen - ist alles möglich. Warum mir der rote Faden in den Phasen, in denen ich wegen Abitur-, Praktikums- oder Umzugsstress rot gesehen habe, nicht längst zwischen den Fingern hindurchgeglitten ist? Ganz einfach: Wer Informationen über die Charaktere, Handlungsstränge und wiederkehrenden Symbole in einem separaten Dokument sammelt und gelegentlich aktualisiert, braucht kein überdurchschnittlich gutes Gedächtnis - damit bin ich leider auch nicht gesegnet.
Auszüge findet ihr übrigens hier. Worum es geht? Um Abhängigkeit und Selbstfindung, ums Erwachsenwerden und Kindbleiben - und natürlich um Liebe. Themen, die sich im Denken einer Neunzehnjährigen nur zu gerne verhaken.
Tipps? Auch wenn ich mich eigentlich nicht in der Position fühle, gute oder auch nur gutgemeinte Ratschlägezu verteilen (meine größter Erfolg war bisher eine zweite Platzierung bei einem Essaywettbwerb) möchte ich doch ein paar Worte loswerden. Beim Schreiben ist es wie in der Mode: Man muss seinen eigenen Stil finden - um selbigen zu haben. Inspiration statt Imitation oder in diesem Fall: selbstdenken statt abschreiben. Klar, man kann nicht in einem wortlosen Vakuum, ohne Zugang zu anderer Literatur eigene Geschichten zu verfassen - es ist absolut notwendig zu lesen, dabei festzustellen, ob man klare Strukturen, kafkaeske Wirrungen, kantige Worte oder kunstvolle Metaphern bevorzugt. Kein Schreibfluss funktioniert ohne Einfluss durch andere Literaten, bei mir sind es beispielsweise Franz Kafka, Max Frisch und Juli Zeh.
Es geht beim Schreiben aber keinesfalls darum, den 37. Abklatsch von "Shades Of Grey" zu produzieren, einfach, weil es dem Zeitgeist entspricht. (Ich finde es bedenklich und verwerflich, dass Schreibwerkstätten genau damit um schreibwillige Frauen mit Autoren-Ambitionen werben!) Die meisten Werke der Weltliteratur haben ein Alleinstellungskriterium, sind keine Kopien, sondern Originale. Grund genug, sich also an Oscar Wilde zu halten: "Be yourself - everyone else is already taken."
Langer Post - kurzer Sinn: Ich hoffe, ich konnte euch das Hobby "Schreiben" ein wenig näher bringen. Falls ihr noch Fragen habt: Immer her damit, ob über einen Kommentar oder Ask.fm. Ich werde ab übermorgen noch ein wenig spanische Sonne genießen, versuche aber, einen oder sogar zwei Posts vorzubereiten- seid gespannt! ♥
Zurück zu den Zeilen, die mein gegenwärtiges Schaffen bestimmen. Die Idee für mein Romanprojekt spukte mir in groben Zügen schon ein Jahr zuvor im Kopf herum, gelegentlich schrieb ich 2 bis 3 Seiten, verlor dann den (roten) Faden und glaubte letztlich nicht daran, die Idee noch verwirklichen zu können, obwohl die Charaktere in meinem Kopf so lebendig und allgegenwärtig schienen. Irgendwann gelang mir der Absprung, ich riss mich von Unproduktivität und Bedenken los, hörte "X&Y" von Coldplay in Dauerschleife und siehe da: Mittlerweile habe ich gut 120 Seiten zusammen.
Rechenkünstler bemerken: Ich bin niemand der Seiten en masse füllen kann. Auf die Frage, wie viel ich wöchentlich schreibe, kann ich nur ratlos den Mund verziehen: zwischen null Zeilen und zehn Seiten - halb durchschriebenen Nächten und Tagen, an denen ich nicht einmal eine halbe Minute finden kann, um an Handlung und Charakteren zu feilen - ist alles möglich. Warum mir der rote Faden in den Phasen, in denen ich wegen Abitur-, Praktikums- oder Umzugsstress rot gesehen habe, nicht längst zwischen den Fingern hindurchgeglitten ist? Ganz einfach: Wer Informationen über die Charaktere, Handlungsstränge und wiederkehrenden Symbole in einem separaten Dokument sammelt und gelegentlich aktualisiert, braucht kein überdurchschnittlich gutes Gedächtnis - damit bin ich leider auch nicht gesegnet.
Auszüge findet ihr übrigens hier. Worum es geht? Um Abhängigkeit und Selbstfindung, ums Erwachsenwerden und Kindbleiben - und natürlich um Liebe. Themen, die sich im Denken einer Neunzehnjährigen nur zu gerne verhaken.
Tipps? Auch wenn ich mich eigentlich nicht in der Position fühle, gute oder auch nur gutgemeinte Ratschlägezu verteilen (meine größter Erfolg war bisher eine zweite Platzierung bei einem Essaywettbwerb) möchte ich doch ein paar Worte loswerden. Beim Schreiben ist es wie in der Mode: Man muss seinen eigenen Stil finden - um selbigen zu haben. Inspiration statt Imitation oder in diesem Fall: selbstdenken statt abschreiben. Klar, man kann nicht in einem wortlosen Vakuum, ohne Zugang zu anderer Literatur eigene Geschichten zu verfassen - es ist absolut notwendig zu lesen, dabei festzustellen, ob man klare Strukturen, kafkaeske Wirrungen, kantige Worte oder kunstvolle Metaphern bevorzugt. Kein Schreibfluss funktioniert ohne Einfluss durch andere Literaten, bei mir sind es beispielsweise Franz Kafka, Max Frisch und Juli Zeh.
Es geht beim Schreiben aber keinesfalls darum, den 37. Abklatsch von "Shades Of Grey" zu produzieren, einfach, weil es dem Zeitgeist entspricht. (Ich finde es bedenklich und verwerflich, dass Schreibwerkstätten genau damit um schreibwillige Frauen mit Autoren-Ambitionen werben!) Die meisten Werke der Weltliteratur haben ein Alleinstellungskriterium, sind keine Kopien, sondern Originale. Grund genug, sich also an Oscar Wilde zu halten: "Be yourself - everyone else is already taken."
Langer Post - kurzer Sinn: Ich hoffe, ich konnte euch das Hobby "Schreiben" ein wenig näher bringen. Falls ihr noch Fragen habt: Immer her damit, ob über einen Kommentar oder Ask.fm. Ich werde ab übermorgen noch ein wenig spanische Sonne genießen, versuche aber, einen oder sogar zwei Posts vorzubereiten- seid gespannt! ♥